Veröffentlicht: 07.11.2013, 16:04 (MEZ) |
Bremen (Deutschland), 07.11.2013 – Matthias Güldner, seines Zeichens Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in der Bremischen Bürgerschaft, sorgt in diesen Tagen für Verwirrung in seiner Partei. Er verschickte Einladungen zur Feier „30 Jahre GRÜNE in der Bürgerschaft“ im Festsaal des Landtages und löste damit - wie aus internen Kreisen verlautete - Irritationen bei altgedienten Politikern aus. Auf der Einladungskarte sind die vier Bremer Stadtmusikanten abgebildet - auch Sinnbild für die ersten vier grünen Landtagsabgeordneten in Deutschland. Dieses Sinnbild war aber bereits 1979, also vor 34 Jahren von der damaligen grünen Partei verwendet worden. 1983 waren es bereits fünf grüne Abgeordnete in der Bremer Bürgerschaft.
Nach dem Tod von Gründungsmitgliedern wie Delphine Brox und Christine Bernbacher scheint das Wissen über den Werdegang der Partei im Laufe der Zeit teilweise verloren gegangen zu sein. Einige haben sich lange aus der Politik zurückgezogen: So wird erzählt, dass Olaf Dinné - einer der damaligen grünen Landtagsabgeordneten - auf einer Insel lebe und Ziegen züchte - ganz im Sinne des ideologischen Ursprungs seiner Partei. Gegenwärtig sitzen 21 grüne Abgeordnete im Bremer Landtag und nehmen damit fast ein Viertel der 83 Sitze ein.
Die politische Kontinuität stellte der Abgeordnete Peter Willers her: Er war Mitglied der ersten Bremer Bürgerschaftsfraktion der Bremer Grünen Liste im Jahre 1979 und ab 1983 Abgeordneter der Partei Die Grünen in der Bremer Bürgerschaft. 1985 schied er aufgrund des bei den Grünen geltenden Rotationsprinzips wieder aus.
Offen bleibt die Frage, ob die noch lebenden grünen Abgeordneten aus der Anfangszeit vor 34 Jahren - nämlich Peter Willers und Olaf Dinné - auch eingeladen wurden oder ob damit ein Zeichen bewusster Abgrenzung gegen frühere politische Strömungen gesetzt werden soll. Güldner hatte bereits bei einem anderen Thema für bundesweite Aufregung in der Partei gesorgt. 2009 unterstützte er eine Initiative von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU, Internetseiten zur Bekämpfung von Kinderpornografie zu sperren. In der darauf folgenden innerparteilichen Auseinandersetzung um ein „freies Internet“ reagierten Mitglieder aus dem Bremer Landesverband der Grünen mit einem Parteiaustritt und der Bundesvorstand der Grünen distanzierte sich in einer Erklärung von den Ausführungen Güldners.
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