Veröffentlicht: 17:24, 26. Feb. 2013 (CET) |
Villingen-Schwenningen (Deutschland), 27.02.2013 – Nach den im Januar bekannt gewordenen Bilanzmanipulationsvorwürfen gegen den Leuchtenhersteller Hess AG stellte die im Schwarzwald ansässige Firma mit einer Tochtergesellschaft im sächsischen Löbau am 13. Februar einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht. Nach Angaben des Unternehmens sollen sowohl die Hess AG mit Hauptsitz in Villingen-Schwenningen als auch die Tochtergesellschaft Hess Lichttechnik GmbH mit Hauptsitz in Löbau zahlungsunfähig sein. Als Grund dafür wurde das Nichterfüllen von Zahlungspflichten des größten Aktionärs, der Hess Grundstücksverwaltungs GmbH & Co. KG, gegenüber dem Konzern angegeben.
Weiter hieß es, dass der Leuchtenhersteller bereits seit 2009 Jahr für Jahr mehr Geld ausgegeben als eingenommen hätte. So wurden fortwährend neue Finanzierungen und Darlehen benötigt. Ende Januar war Christoph Hess, Vorstandschef der Hess AG und Leiter der Niederlassung in Löbau, fristlos entlassen worden. Er ist mit gut 28 Prozent Anteilseigner an der Hess Grundstücksverwaltungs GmbH & Co.KG und sieht sich nun mit den Anschuldigungen, er habe die Bilanzen seines früheren Arbeitgebers seit 2011 gefälscht und so die Ertragslage zu positiv dargestellt, konfrontiert. Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt gegen ihn mittlerweile wegen Verdachts auf Kapitalanlagebetrug. Die Hess AG war erst Ende Oktober 2012 an die Börse gegangen.
In der am 13. Februar veröffentlichten Stellungnahme des Unternehmens hieß es, Hess habe bei einem Jahresumsatz von immerhin rund 70 Millionen Euro gut 50 Millionen Euro Schulden, verteilt auf ein Dutzend Banken, davon rund 30 Millionen Euro Schulden mit kurzen Laufzeiten. Zu den größten Gläubigern gehören die Sparkassen Schwarzwald-Baar und Oberlausitz-Niederschlesien, welche für die Niederlassung in Löbau zuständig ist, und die Deutsche Bank.
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