Veröffentlicht: 18:02, 13.12.2013 (CET) |
Hamburg (Deutschland), 12.12.2013 – Gegen zunehmende Konkurrenz und Billigangebote im Internet wollen Einzelhändler im Hamburger Stadtteil Grindel protestieren: Sie verhängen ihre Schaufenster, um die Funktion von Ladengeschäften vor Ort deutlich zu machen. Jimmy Blum vom Interessenverein Grindel erklärt dazu: „Wir werden als Showroom oder Packstation missbraucht.“ Nach Angaben des Kölner Instituts für Handelsforschung (ifH) hat sich der Umsatz des Internethandels in Deutschland innerhalb von acht Jahren vervierfacht und ist auf fast 32 Milliarden Euro gestiegen. Für 2013 werden mehr als 33 Milliarden Euro Umsatz erwartet. In den Städten sei es, so Jimmy Blum, im Vergleich zu ländlichen Gebieten nicht nötig, im Internet einzukaufen. Wolfgang Linnekogel vom Einzelhandelsverband Nord sieht jedoch keine Gefahr durch das Internet und empfiehlt allen Ladengeschäften, die Internet-Vorliebe ihrer Kunden für Werbung zu nutzen.
Der Bremer Weser-Kurier begrüßt die Hamburger Aktion mit einem Kommentar unter der Überschrift „Unfairer Wettbewerb“ und schreibt über die Online-Händler: „Ihre Niedrigstpreise haben teils fragwürdige Gründe, unter anderem steht dahinter eine ganze Industrie prekärer Beschäftigungsverhältnisse.“ Der Kommentator appelliert auch an unser persönliches Kaufverhalten. Eine moralische Entrüstung reiche jedoch nicht. Hier müsse der Staat regulierend eingreifen, so etwa mit einem gesetzlich geregelten Mindestlohn.
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