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Am Montag (07.04) wurde Seamus Daly in Newry verhaftet und im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag von Omagh am 15. August 1998 wegen 29fachen Mordes angeklagt. Am Freitag (11.04) wurde Daly einem Richter vorgeführt, der den Haftbefehl bestätigte und verfügte, dass der Angeklagte auch weiterhin in Haft bleiben muss, da Fluchtgefahr besteht. Der Ri...
Veröffentlicht: 14.04.2014, 01:12, 14.04.2014
Lower Market Street in Omagh der Ort des Anschlags

Dungannon (Nordirland), 14.04.2014 – Am Montag (07.04) wurde Seamus Daly in Newry verhaftet und im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag von Omagh am 15. August 1998 wegen 29fachen Mordes angeklagt. Am Freitag (11.04) wurde Daly einem Richter vorgeführt, der den Haftbefehl bestätigte und verfügte, dass der Angeklagte auch weiterhin in Haft bleiben muss, da Fluchtgefahr besteht. Der Richter begründete seine Entscheidung damit, dass Daly sich bei seiner Festnahme zunächst als sein Bruder ausgab, so dass seine Identität erst anhand von Fingerabdrücken festgestellt werden konnte. Die Verteidigung führte als Gegenargument an, dass Dalys Frau in diesen Tagen das zweite Kind des Ehepaars erwartet.

Denkmal des Anschlags in der Lower Market Street

Daly, der seine Mitgliedschaft in der IRA in einem früheren Prozess in der Republik Irland zugegeben hat, streitet aber ab am Bombenanschlag in Omagh 1998 beteiligt gewesen zu sein. Daly war 2009 bereits in einem Zivilprozess, der von Hinterbliebenen der Opfer angestrengt worden war, zusammen mit drei anderen Männern vom High Court in Belfast zu Schadensersatzzahlungen in Höhe von 1,6 Millionen britischen Pfund verurteilt worden. Eine zweite Instanz bestätigte die Rechtmäßigkeit dieses Urteils. Die Zahlung der Summe steht noch immer aus.

Der Bombenanschlag in Omagh war der Anschlag, der die meisten Leben im Nordirlandkonflikt forderte und wurde von der Real Irish Republican Army (RIRA) einer Abspaltung der Provisional Irish Republican Army (PIRA) ausgeführt. Während sich die PIRA im Karfreitagsabkommen vom 10. April 1998 zu einer gewaltfreien Lösung der Probleme in Nordirland verpflichtet hatte und seit dem alle ihre Waffen und Sprengstoff unbenutzbar gemacht hat, setzt die RIRA zusammen mit anderen republikanischen Terrorgruppen bis heute weiterhin auf einen bewaffneten Kampf in Nordirland.

Ein früherer Strafprozess gegen einen anderen Mann, der wegen des Anschlags in Omagh angeklagt worden war, brach zusammen nachdem der Richter entschieden hatte, dass die kriminaltechischen Beweise nicht zweifelsfrei waren und das die Polizei irreführende Aussagen vorgelegt hatte. Die Anklage gegen Daly beruht nun auf der Auswertung von Telefondaten, neuen kriminaltechnischen Untersuchungsergebnissen und Zeugenaussagen.

Angehörige der Opfer sprachen von ihrer Genugtuung, das der Anschlag nun erneut vor Gericht verhandelt wird, da sie nichts anderes wollten, als die Wahrheit erfahren.

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