Veröffentlicht: 14:46, 2. Oktober 2013 (CEST) |
Berlin (Deutschland), 02.10.2013 – Der kommende Winter bringt wieder Probleme für Obdachlose. Zwar gibt es in Deutschland zahlreiche Angebote für wohnungslose Menschen, doch sind die Berührungsängste dieser Menschen auch untereinander - z.B. aus Angst vor ansteckenden Krankheiten oder Gewalttätigkeiten - sehr groß. Daher bevorzugen manche Obdachlose den Platz unter freiem Himmel, in Parkanlagen oder unter Brücken gegenüber den oft wenig ansehnlichen Unterkünften für Wohnungslose. Bei Frost droht ihnen jedoch der Kältetod. Seit 1997 sind so in Berlin elf Menschen erforen, in Hamburg sieben.
Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland wird gegenwärtig auf 300.000 geschätzt. Einzelne Städte versuchen, Barrieren abzubauen und Intergration zu ermöglichen. So sollen Obdachlose in Berlin ihre Kenntnisse aus den verborgenen Winkeln der Stadt im Rahmen von Stadtführungen umsetzen.
Im Hause des grünen Bremer Umweltsenators wird sogar überlegt, die eigene Behördenkantine, deren Pächter vor kurzem gekündigt hat, vorübergehend für die Essensausgabe an Bedürftige zur Verfügung zu stellen. Das Problem: Die Kantine liegt in einer hochwertigen Einkaufspassage, benachbarte Restaurantbesitzer und Ladenbetreiber fürchten, dass Kunden verschreckt werden. Im März diesen Jahres hatte die Gründerin der „Suppenengel“, die täglich kostenlos eine warme Mahlzeit auf Bremens Straßen anbieten, das Bundesverdienstkreuz bekommen. Sie sucht jetzt händeringend nach einem Standort für die kalte Jahreszeit.
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