Veröffentlicht: 12:10, 16.01.2015 (CET) |
Abuja (Nigeria), 16.01.2015 – Innerhalb einer Woche sollen im Norden Nigerias bis zu 2.000 Menschen bei Angriffen der Islamistengruppe Boko Haram getötet worden sein. Amnesty International veröffentlicht aktuelle Satellitenbilder, die das Ausmaß der Zerstörung bei den Angriffen durch Boko Haram zeigen. Auf diesen Bilder sind in einem eng besiedelten Gebiet mehr als 3.000 Zerstörungen zu erkennen. Die Angriffe richten sich gegen Wohnungen, aber auch gegen Schulen und Krankenhäuser, wie Augenzeugen berichten.
Die Ereignisse überschatten die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen, die am 14. Februar stattfinden. In andern Ländern - insbesondere in Europa - wurde das Geschehen in dem afrikanischen Staat mit rund 150 Millionen Einwohnern weniger beachtet, da die Berichterstattung über das Attentat in Paris am 7. Januar auf Charlie Hebdo im Vordergrund stand.
Boko Haram gilt als terroristische Sekte und geht vor allem gegen Andersgläubige vor. Die Regierung versucht diese islamische Sekte seit einigen Jahren mit verschiedenen Maßnahmen zu bekämpfen. Bei den jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Soldaten aus dem Tschad, aus Niger und Kamerun auf der einen Seite und der Sekte auf der anderen Seite gab es zahlreiche Tote. Schätzungen zufolge ist die Hälfte der nigerianischen Bevölkerung muslimisch, die andere Hälfte ist mehrheitlich christlich.
Quellen
- www.amnesty.org: „Nigeria: Satellite images show horrific scale of Boko Haram attack on Baga“ (15.01.2015)
- de.reuters.com: „Soldaten schlagen Boko-Haram-Kämpfer im Nordosten Nigerias zurück“ (15.01.2015)
- www.faz.net: „Vormarsch von Boko Haram“ (12.01.2015)
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