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Die Bürgerkriegsparteien im Südsudan hatten sich im Mai 2014 zunächst auf eine Einstellung der Kampfhandlungen und für den 10. August auf die Bildung einer Übergangsregierung geeinigt. Auch die Waffenruhe vom Mai war wie ein zuvor im Januar vereinbarter Waffenstillstand äußerst brüchig, und nun ist auch das Datum für die Regierungsbildung ungenutz...
Veröffentlicht: 13.08.2014, 03:07 (CEST)
Südsudan

Juba (Südsudan), 13.08.2014 – Die Bürgerkriegsparteien im Südsudan hatten sich im Mai 2014 zunächst auf eine Einstellung der Kampfhandlungen und für den 10. August auf die Bildung einer Übergangsregierung geeinigt. Auch die Waffenruhe vom Mai war wie ein zuvor im Januar vereinbarter Waffenstillstand äußerst brüchig, und nun ist auch das Datum für die Regierungsbildung ungenutzt verstrichen.

Die Verhandlungen für eine dauerhafte Lösung, die im benachbarten Äthopien abgehalten wurden, sind im letzten Monat, nachdem sie sich lange ohne Fortschritte dahin geschleppt hatten, offensichtlich ohne Aussicht auf Wiederaufnahme eingestellt worden. Dabei beschuldigte Hilde Johnson, die bis Juli die Leiterin von UNMISS im Südsudan war, die Führer beider Bürgerkriegsfraktionen, nur an sich selbst zu denken und nicht an eine Lösung des Konflikts.

Trotz der vereinbarten Friedensmaßnahmen wurden zuletzt Kämpfe um die Stadt Nasir im Norden des Landes gemeldet. Die Offensive der Rebellen gegen die Stadt gilt als die größte Militäraktion seit Mai; allerdings haben schwere Regenfälle größere Truppenbewegungen und Militäraktionen zwischenzeitlich unmöglich gemacht. Nasir war der Sitz der Rebellen unter Führung von Riek Machar im Sezessionskrieg, und sie ist angeblich wieder vollständig unter ihrer Kontrolle. Die UNMISS sieht die Schuld für das Scheitern des Waffenstillstandes eindeutig bei den Rebellen.

Das Land steuert nun laut der Hilfsorganisation CARE International auf eine Hungersnot zu, wenn die Bürgerkriegsparteien nicht schnell einen Waffenstillstand nicht nur vereinbaren, sondern auch wirklich einhalten. 400.000 Menschen sind bereits in Nachbarländer geflohen, und auch innerhalb des Landes gibt es 1,1 Millionen Flüchtlinge, die auf Hilfe zum Überleben angewiesen sind.

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